Der Kerbetradition verpflichtet
„Also eins voraus: Wir sind kein Sauf-Club, sondern junge Nordenstadter, die Spaß daran haben, etwas gemeinsam zu unternehmen, und die die alte Kerbetradition wieder aufleben lassen wollen!“, sagt Jeanette, Pressebeauftragte der Kerbegesellschaft „Norschter Blaubärn 1986 e.V.“ bei Ihrem Besuch in der Erbenheimer Anzeiger-Redaktion (1997). Mitgebracht hat sie zwei dicke Fotoalben und zwei gewaltige Leitz-Ordner – beide Beweisstücke für eine recht beachtliche Aktivität in und um die Norschter Kerb.

Es ist ein Verdienst des Männergesangvereins Concordia, vor allem aber dessen Vorsitzenden Theo Koch, dass 1986 erstmals wieder eine Kerbegesellschaft in Nordenstadt gegründet wurde. Die Väter dieser Idee waren von der Resonanz auf eine Gründungsversammlung überrascht, hatten sich doch auf Anhieb 21 junge Nordenstadter, Jungen und Mädchen, eingefunden. Auch die Bevölkerung stand der Idee, dass die jungen Nordenstadter wiederdas Kerbebrauchtum beleben wollten, positiv gegenüber und so wurde die Kerbegesellschaft „Norschter Blaubärn 1986“ gegründet. (Wie es übrigens zu dem originellen Namen kam, das konnte uns keiner sagen.)

Wer den Erbenheimer Anzeiger aufmerksam liest, der weiß, dass die Blaubärn viel für die Nordenstadter Kerb tun: Seit Wochen sind sie mit dem Traktor und Hänger im Ländchen unterwegs und werben für die Kerb in Nordenstadt. Jetzt beginnt für sie die „heiße Phase“, denn ihre Hilfe ist fest eingeplant, wenn es gilt, den Kerbebaum aus dem Wald zu holen und aufzustellen. Natürlich wirken die Blaubärn auch am Kerbeprogramm mit ihrer Playbackgruppe „Norschter Kerchtorm-Spatze“ mit. Letzteres ist übrigens einer der absoluten Renner im Kerbeprogramm.
„Allein die Proben für die Playback-Show machen eine Riesen-Gaudi“, erzählt Jeanette, die auch darauf hinweist, dass die Blaubärn natürlich auch beim Kerbeumzug mitwirken und auch die Beerdigung der Kerb übernehmen. Ein gewaltiges Arbeitsprogramm, das von allen Kerbeburschen und -mädchen voller Einsatz verlangt. Da wird natürlich auch etwas getrunken, aber Zeit zum „Saufen“ ist da nicht.

Vor allem die Freizeitaktivitäten sollen im kommenden Jahr verstärkt werden. Ideen gibt es schon eine ganze Menge: Ausflüge, Besuch von Veranstaltungen und vieles mehr. Damit sollen vor allem „Nachwuchskräfte“ geworben werden, die auch in Zukunft die Norschter Kerb und ihre Tradition hochhalten.